
Donnerstag
19:30 Uhr, Buchladen Sputnik
Anarchafeminismus – Eine Einführung mit Liberation Education
Was hat Feminismus mit Anarchismus zu tun? Ist Anarchismus nicht eh auch immer feministisch? Und warum haben die klassischen anarchistischen Theoretiker Feminismus oft nicht mitgedacht?
In unserem Workshop werden wir darauf eingehen wie sich Anarchafeminismus historisch entwickelt hat und über ein paar der Vertreterinnen dieser anarchistischen Strömung berichten. Zudem wollen wir gemeinsam mit euch schauen, welche Positionen Anarchafeminist*innen in verschiedenen Debatten einbringen, wo sie sich von anderen Feminist*innen und Anarchist*innen unterscheiden und warum Anarchafeminismus auch heutzutage noch keine abgeschlossene, fertige Theorie ist.
Freitag
14:30 Uhr, Deserteurdenkmal, Platz der Einheit
Verein zur Förderung antimilitaristischer Tradition in der Stadt Potsdam e. V.: Stadtspaziergang zu Orten des Widerstands gegen Militarismus und Krieg
Der antimilitaristische Stadtrundgang informiert über Geschichte und Gegenwart von Militarismus und Krieg und über den Widerstand gegen diese. Er schaut hinter die barocken Kulissen der Hof- und Garnisonstadt Potsdam. Nicht das königliche Blendwerk und ihre Architekten stehen im Fokus, sondern die Funktionen der Gebäude. Der antimilitaristische Stadtrundgang führt uns auch an „unsichtbare“ Orte, da die jüngere Stadtgeschichte Orte des Gedenkens und Mahnmale des Widerstandes gegen Krieg und Faschismus ausradiert hat. Wir erlaufen uns Stationen des herrschenden Geschichtsrevisionismus und der jahrelangen Verschleppung von Gedenken. Wir stellen dem das Engagement von BürgerInnen gegen Militarismus, Krieg und Faschismus gegenüber
Dies alles anhand von konkreten Bezugspunkten in der Potsdamer Innenstadt, die nahe komplett davon geprägt ist. Mit dem antimilitaristische Stadtrundgang wollen wir ein Zeichen setzen gegen Militarisierung und Krieg. Potsdam war über 250 Jahren von preußischer Krone, Militär und Obrigkeitsdenken geprägt. Zum Teil ist die Stadt das auch heute noch. Dies könnte auch anders sein – wir laden daher alle ein, sich für ein antimilitaristisches Potsdam zu engagieren.
Startpunkt 14:30 Uhr: Denkmal des unbekannten Deserteur beim Platz der Einheit
16:30 Uhr
Kaffee & Kuchen, Datscha
17:30 Uhr
Gustav Landauer Initiative & Internationale der Kriegsdienstgegner: Anarchistische Positionen gegen Krieg und Militarismus: Jetzt Kriegsdienst verweigern? (Teil 1)
Die Einführung eines verpflichtenden Kriegsdiensts rückt näher. Die Erfassung der Kriegstauglichkeit für Alle nach dem „schwedischen Modell“ ist längst beschlossen, die Umsetzung wurde durch die Neuwahl nur verzögert. Enorme Summen werden für die Aufrüstung bereitgestellt. Wie soll man sich verhalten? Jetzt vorsorglich verweigern? Gibt es bereits Beratungsangebote?
Neben den Fragen, wie auf die kommenden staatlichen Forderungen reagiert werden sollte, ist eine grundsätzliche Klärung der eigenen Position erforderlich. Hier hat der Anarchismus viel zu bieten: von den grundsätzlichen Haltung der Verurteilung des staatlich organisierten Mordens (Leo Tolstoi) über die Untergrabung von Ordnung und Gehorsam (Jaroslav Hašeks braver Soldat Schwejk) bis hin zur gesellschaftlichen Massenverweigerung (Gustav Landauer) oder der Gründung einer Untergrundarmee wie derzeit im Krieg Russlands gegen die Ukraine, reicht ein weites Spektrum an Verhaltensweisen, die je nach den situativen Spielräumen und den persönlichen Möglichkeiten denkbar sind. Wir erinnern auch an das erste Antikriegsmuseum von Ernst Friedrich, dessen Gründung vor einhundert Jahren erfolgte und der schonungslos den Wahnsinn des Krieges darstellte.
19:00 Uhr
Abendbrot
21:00 Uhr
Schauspieler*innenkollektiv Tallercito: Der Tag des Sieges
Eine Parabel über den Krieg mit drei Clowns
Nach einem Text von Tomás Afán Muñoz
Wie so viele andere Unerfahrene konnte Tallercito bis März 2022 nur schwer glauben, dass der Krieg wieder jaulend an Europas Türen klopfen und sich Eintritt verschaffen würde. Die Realität hat uns leider „eines Besseren belehrt“.
Die Inszenierung El Día de la Victoria ist unsere Bühnenantwort auf die grausige Realität. In seinem modernen Text versucht Tomás Afán Muñoz auf lustig-bittere Weise klarzustellen, dass Kriege zwar „gewonnen“ werden können, aber dass die Menschheit im Krieg nur verlieren kann.
Seit 2022 bietet Tallercito diese Clowneske mit musikalischer Begleitung an.
Dauer: ca. 45 Minuten, Spanisch mit deutschen Untertiteln
Sonnabend
11:00 Uhr
Frühstück, Datscha
12:00 Uhr
Internationale der Kriegsdienstgegner: Anarchistische Positionen gegen Krieg und Militarismus: Jetzt Kriegsdienst verweigern? (Teil 2)
Die Einführung eines verpflichtenden Kriegsdiensts rückt näher. Die Erfassung der Kriegstauglichkeit für Alle nach dem „schwedischen Modell“ ist längst beschlossen, die Umsetzung wurde durch die Neuwahl nur verzögert. Enorme Summen werden für die Aufrüstung bereitgestellt. Wie soll man sich verhalten? Jetzt vorsorglich verweigern? Gibt es bereits Beratungsangebote?
Neben den Fragen, wie auf die kommenden staatlichen Forderungen reagiert werden sollte, ist eine grundsätzliche Klärung der eigenen Position erforderlich. Hier hat der Anarchismus viel zu bieten: von den grundsätzlichen Haltung der Verurteilung des staatlich organisierten Mordens (Leo Tolstoi) über die Untergrabung von Ordnung und Gehorsam (Jaroslav Hašeks braver Soldat Schwejk) bis hin zur gesellschaftlichen Massenverweigerung (Gustav Landauer) oder der Gründung einer Untergrundarmee wie derzeit im Krieg Russlands gegen die Ukraine, reicht ein weites Spektrum an Verhaltensweisen, die je nach den situativen Spielräumen und den persönlichen Möglichkeiten denkbar sind. Wir erinnern auch an das erste Antikriegsmuseum von Ernst Friedrich, dessen Gründung vor einhundert Jahren erfolgte und der schonungslos den Wahnsinn des Krieges darstellte.
14:00 Uhr
Mittagessen
15:00 Uhr
Marina Usmanova: Unter der Schwarzen Flagge gegen das Imperium: Marija Nikiforowa, Nestor Machno und andere ukrainische Anarchist*innen des frühen 20. Jahrhunderts
„Freiheit oder Tod“ war und ist die ultimative Devise von Aufständischen weltweit. In der Ukraine vor mehr als 100 Jahren schrieb sich die Revolutionäre Aufständische Armee, die sogenannte Machno Bewegung im Süden der Ukraine dieses Motto auf ihre Fahnen. Seit dem 24. Februar 2022 geht es wieder um die eigene Freiheit. Wieder droht das Ende der Selbstbestimmung, die Vernichtung.
Im Rahmen der (A) Tage Potsdam wird Marina Usmanova am 24. Mai 2025 über den anti-imperialistischen Widerstand von Marija Nikiforowa, Nestor Machno und anderen ukrainischen Anarchist*innen des frühen 20. Jahrhunderts referieren. Sie wird über das „Freie Land“ der Machno Bewegung, über den anarchistischen Nichtstaat, der in der Südukraine zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierte sprechen. Wir werden etwas über Geldscheine ohne Nennwert, über die Selbstverwaltung in den Städten und Betrieben sowie über die freien bäuerlichen Gemeinschaften erfahren. Es wird um die mächtige Armee der revolutionär Aufständischen gehen, die nur aus Freiwilligen bestand. Marina wird uns über die Frauen und gendernonkonforme Personen in der Bewegung berichten, die militärische Einheiten leiteten. Wir werden etwas über den Versuch erfahren, anarchistische Ideale zu leben und wie dieser Versuch durch Verrat an die sowjetisch bolschewistischen Okkupant*innen vernichtet wurde.
(Auf Ukrainisch mit deutscher Übersetzung)
17:00 Uhr
New Profile: Antimilitarismus in Israel
New Profile ist eine feministische antimilitaristische Basisbewegung, die seit 1998 in Israel aktiv ist. Sie setzt sich gegen das Gesetz zur Wehrpflicht bei der israelischen Armee ein, der Wehrdienst ist in Israel ab 18 Jahren obligatorisch. New Profile unterstützt Menschen, die sich entscheiden, sich dem Militärdienst zu entziehen, ihn zu unterbrechen oder gänzlich abzubrechen unabhängig von Geschlecht, sozioökonomischen Status oder Alter. In dem Vortrag wird die fortwährende Militarisierung Israels und der israelischen Zivilgesellschaft als Prozess beschrieben. Dabei geht es um Militarismus als Ideologie, Militarisierung als sozialer Prozess und die Ausbreitung militaristischer Ideologie im öffentlichen Raum. Die visuelle Präsenz des Militärs in der israelischen Öffentlichkeit reicht von Soldat*innen mit Waffen über Werbung bis hin zu Bildern in Schulbüchern und Armee-Kostümen für Kinder. New Profile sammelt seit über zwei Jahrzehnten Bilder, die diese Normalisierung von Militär, Krieg und Waffenpräsenz im öffentlichen Raum und der israelischen Gesellschaft offenbaren.
Den Vortrag hält ein*e Aktivist*in von New Profile.
Sprache: Englisch
19:00 Uhr
Abendbrot
21:00 Uhr
Spaßprogramm
Am 24. Mai ab 20 Uhr laden wir euch in die Fliese zum musikalischen Part der anarchistischen Tage ein. Freut euch auf einen abwechslungsreichen Abend mit:
• Sechser (Zecken-Rap)
• Günther and the Jauchs (Punk Rock)
• Lovegaze (Dreamy New Wave)
• Lackfabrik (Synth-Wave)
Ein bunter Mix aus Klangwelten – tanzbar, atmosphärisch und energiegeladen. Kommt vorbei, genießt die Musik und lasst den Samstag, der A-Tage gemeinsam ausklingen.
Sonntag
12:00 Uhr
Frühstück, Datscha
13:00 Uhr
Demo-Training
Die europäischen Regierungen sprechen über Sicherheit durch Militarisierung – wir wissen: unsere Sicherheit entsteht durch Solidarität. Wie man auf Demo und Aktion safe(r) bleibt, wie Planung und Vorbereitung aussehen kann und alle sich selbst, die Bande und alle anderen vor Repression und Gewalt besser schützen können: Darüber wollen wir reden, das wollen wir üben. Packt das Demo-Outfit ein, wir machen Aktionstraing!
Kein Vorwissen notwendig
15:00 Uhr
Moderierte Abschlussdiskussion
Am Sonntag wollen wir in gemeinsamer Runde mit Moderation einer Genossin die A-Tage noch einmal Revue passieren lassen. Die wichtigsten Punkte des Wochenendes werden dabei erneut aufgegriffen und zusammengefasst präsentiert und bieten die Grundlage, um gemeinsam über unbeantwortete Fragen oder weiterführende Gedanken zu diskutieren. Im Idealfall entstehen hier gleich im Anschluss Ideen zur Vernetzung.
16:30 Uhr
Abendessen